Lage, Land, Leute

Bosnien – Herzegovina
Hauptstadt Sarajevo

Moderner Internationaler Flughafen, Weltstadt – Olympische Spiele 1984

Einwohner

Sprachen: Bosnisch, Kroatisch, Serbisch. (Die Serben verwenden das kyrillische und das lateinische Alphabet, die Kroaten und Bosniaken nur das lateinische.)
Volksgruppen: Bosniaken (Bosnische Muslime) 52%, Serben 33,1 %, Kroaten 14,3 %, Bosnische Roma und Sinti
Religionen und Konfessionen: 40 % Muslime, 31 % Serbisch-Orthodoxe, 15 % Katholiken und eine Minderheit sonstiger Religionen.In Bosnien und Herzegowina gibt es eine Reihe verschiedener Religionen und Glaubensrichtungen. Die meisten Einwohner Bosnien-Herzegowinas sind Muslime (ca. 40%), Serbisch-Orthodoxe (ca. 31%) und Katholiken (ca. 15%). Minderheiten sind Juden und Gläubige sonstiger Religionen. Besonders deutlich wird man in Sarajewo den verschiedenen Religionen begegnen können.
Die in Südosteuropa gelegene Republik Bosnien und Herzegowina bzw. Bosnien-Herzegowina (bosnisch und kroatisch: Bosna i Hercegovina, serb.: Босна и Херцеговина) grenzt im Osten und Südosten an die Staatenunion Serbien und Montenegro, im Norden, Westen und Südwesten an Kroatien sowie auf wenigen Kilometern bei Neum an das Mittelmeer.Sie ging aus dem ehemaligen Jugoslawien hervor.

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Daten Zahlen Fakten

Fakten

Sprachen:
kroatisch
bosnisch
serbisch
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Hauptstadt:
Sarajevo
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Präsidium:
Borislav Paravac
Ivo Miro Jović
Sulejman Tihić
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Fläche
51,129 km²
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Bewohner
3,922,205  (2002 g.)
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Währung:
Konvertible Marke (100 pfeninga) 

= KM (BAM)

Währung  1 KM = 0,51 Euro

Kaufkraft:
1 Kaffee 1 – 1,5 KM 🙂

GESCHICHTE

Bosnien und Herzegowina besteht aus zwei historischen Regionen, die aber keine Beziehung zu der heutigen Einteilung in Entitäten haben: Bosnien und die Herzegowina.

Der Landesname Bosnien leitet sich vom Fluss Bosna ab, der nahe der Hauptstadt Sarajevo entspringt. Der Name Herzegowina geht auf den Herrschertitel Herzog (Herzegowina=Herzogsland) zurück.

Schon in der Antike war Bosnien ein wichtiges Transitland zwischen Adria und Donauraum, so dass sich in dem kargen und gebirgigen Land einige wohlhabende Handelsstädte herausbilden konnten.

Nach der Einwanderung der Slawen im 6. und 7. Jahrhundert war Bosnien weiterhin meist eine von Byzanz abhängige Provinz mit lokalen Fürsten. Es war zeitweise auch Teil der bulgarischen, serbischen und kroatischen Großreiche. Der Begriff Bosnien taucht erstmals um das 10. Jahrhundert auf, allerdings bezieht er sich hier nur auf das Kernland am Oberlauf der Bosna. In den Jahren 1154 bis 1463 war es meist ein selbstständigen Fürstentum bzw. später Königreich.

25. Oktober 1478 starb die letzte Bosnische Königin Katarina Kosača-Kotromanić in Rom, ihr Körper ruht in der Kirche Ara-Celi.

1463 wurde Sarajewo von den Osmanen eingenommen, erst 70 Jahre später Bihać als letzte bosnische Stadt. Bosnien wurde damit zu einem osmanischen Wilajet (Provinz). Mit der Rückeroberung Südungarns und Slawoniens durch Prinz Eugen wurde das Land zur Grenzzone. Österreichische Truppen versuchten mehrmals, auch Bosnien zu erobern, was aber scheiterte, so dass sich die Savegrenze stabilisieren konnte. Allerdings zerstörte Prinz Eugen bei einem Feldzug Sarajewo. In den Gebieten um Bihać und entlang der Save wurden Befestigungen und Wehrdörfer eingerichtet. In diesem Grenzgebiet wurden auch viel Serben (als Vlachen bezeichnet) angesiedelt. Mit der Reconquista in Spanien siedelten sich auch vertriebene sephardische Juden in Bosnien an.

1878 wurde Bosnien österreichisch-ungarischer Verwaltung unterstellt, während es bis 1908 formell weiterhin dem Sultan unterstand. In dieser Zeit wurde der Begriff Bosnien-Herzegowina (Bosna i Hercegovina) geprägt.

Der mittelalterliche Staat Bosnien war im Wesentlichen katholisch. Allerdings fiel hier die aus Bulgarien kommende Bogomilen-Bewegung, hier auch als bosnische Kirche bekannt, auf fruchtbaren Boden und konnte sich länger halten als in Bulgarien selbst. Die früher beliebte Behauptung, die von der katholischen Kirche verfolgten Bogomilen haben den Grundstock für die Islamisierung Bosniens gelegt, ist heute umstritten, da es Hinweise gibt, diese Bewegung sei zur Zeit der türkischen Eroberung im Wesentlichen schon ausgestorben gewesen. Auch die Verbindung zwischen den Stećci (Einz.: Stećak, eine für Bosnien typische Art von Steinmonumenten mit einer Verbindung aus christlichen Symbolen und rätselhaften Tierzeichnungen u. ä.) und den Bogumilen ist nicht gesichert.

 

POLITIK

Die drei Volksgruppen haben je einen Vertreter im dreiköpfigen Staatspräsidium. Die bosnischen Muslime und Kroaten wählen ihre beiden Vertreter in der Föderation, die bosnischen Serben ihren in der Republik Srpska. Die beiden Entitäten haben eigene Regierungen und Parlamente sowie eine gemeinsame Regierung und Parlament (Abgeordnetenhaus und Haus der Völker) für den Gesamtstaat. Faktisch übt einen Teil der Staatsgewalt jedoch Paddy Ashdown als Vertreter der internationalen Gemeinschaft aus (Office of the High Representative, OHR), was damit gerechtfertigt wird, dass infolge des im Krieg entstandenen gegenseitigen Misstrauens unter den Verantwortlichen der Volksgruppen nach wie vor eine Blockadehaltung vorherrsche.

 
180px-Bosnien-herzegowina_2-1225x1200Bosnien und Herzegowina besteht seit dem Dayton-Vertrag (auch bekannt als Dayton-Friedensabkommen), also seit 1995 aus zwei Entitäten, der Föderation Bosnien und Herzegowina (Federacija Bosna i Hercegovina, auch bekannt als Bosniakisch-Kroatische Föderation) und der Serbischen Republik (Republika Srpska). Der Distrikt um die nordbosnische Stadt Brčko gehört zu keiner der Entitäten, sondern untersteht direkt dem Gesamtstaat. Jeder dieser Landesteile verfügt über eine eigene Exekutive und Legislative. Nur die Außen- und Verteidigungspolitik, die Geldpolitik sowie die Außenwirtschaftsbeziehungen werden zentral entschieden. Ansonsten haben die beiden Entitäten sowie der Distrikt Brčko weitgehend eigene Kompetenzen.

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